
Komm! Wir gehen ins Haus und bauen uns eine Was-passiert-dann-Maschine.
Lieblingszitat aus „Kiste“ von Patrick Wirbeleit und Uwe Heidschötter
Rezension/Buch selbst gekauft
Dieses Buch hat den kürzesten Titel unserer bisher gelesenen Bücher, da er aus genau fünf Buchstaben besteht: Kiste. Kiste ist streng genommen gar kein Buch, sondern ein Comic des Duos Patrick Wirbeleit und Uwe Heidschötter. Ein Comic, der es geschafft hat, dass unser Großer (9) von alleine ein Buch in die Hand genommen hat, um darin selbstständig zu schmökern. Die Sprechblasen enthalten genau richtig viel Text, um Leseanfängern die ersten Erfolge zu bescheren und sie nicht gleich zu überfordern. Die Zeichnungen sind in gedeckteren Farben gehalten und springen einem nicht quietschbunt entgegen, wie bei anderen Comics. Das ist wohltuend fürs Auge und lenkt weniger vom Lesen ab.
Die Sache mit Kiste
Im Comic lernen wir Mattis kennen, der vor dem Gartenzaun eine Kiste entdeckt. Er nimmt sie mit ins Haus, um am seiner Raumstation weiterzubauen. Doch plötzlich spricht die Kiste zu ihm. Sie ist einem Zauberer ausgebüxt, der nichts mit ihr anfangen konnte. Nun ist sie voller Tatendrang und möchte mit Mattis etwas bauen. Das benötigte Werkzeug liefert Kiste gleich mit. Das Talent fürs Werkeln hat Kiste jedoch nicht gerade. Und so geht einiges schief, wovon sich die Tüftler aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Als Mattis jedoch seinen Eltern Kiste vorstellen möchte, sind diese wie erstarrt. Mattis kann den Bann nur mit Hilfe des Zauberers brechen, aber die Warnschilder, die rund um dessen Haus aufgestellt sind, lassen Böses erahnen. Ob der Besuch beim Zauberer wirklich so eine gute Idee war?

Fantasievoll und leicht chaotisch
Kiste ist schon ein außergewöhnlicher Comic-Held. Leicht tollpatschig, aber immer hilfsbereit, liebenswert und voller fantasievoller, wenn auch leicht chaotischer Einfälle. Seien wir doch mal ehrlich: Gibt es eine bessere Beschäftigung als Kinder einfach draufloswerkeln zu lassen? Ich denke da an ein Projekt, das kürzlich unser halbes Wohnzimmer ausgefüllt hat. Aus alten Umzugskartons vom Nachbarn haben die Lütte und der Große ein Haus gebaut, mit Tür, Dach und Briefkasten. Es braucht in der heutigen Zeit doch genau solchen Lesestoff, der Kinder dazu ermutigt, die Ärmel hochzukrempeln und kreativ loszulegen. Kiste wurde übrigens unter anderem 2016 mit dem Max- und Moritz-Preis als „Bester Comic für Kinder“ ausgezeichnet und im Jahr zuvor mit dem Leipziger Lesekompass.
Das sagt der Große (9):
Mir hat Kiste richtig gut gefallen. Der Comic ist lustig, spannend und macht Lust auf den nächsten Teil.
Unser Fazit:
Kinder mit Freude am Basteln und Bauen werden Kiste sofort ins Herz schließen.
Buch-Infos:
Kiste
Du kannst das Buch über diesen Link bei genialokal bestellen und damit den lokalen Buchhandel unterstützen.
Titel: Kiste
Text: Patrick Wirbeleit
Illustrationen: Uwe Heidschötter
Erschienen bei Reprodukt Verlag
gebunden, 72 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 6 Jahren
Preis: 14 Euro
ISBN: 978-3956400049
Der Autor: Patrick Wirbeleit
Patrick Wirbeleit, geboren 1971 in Lüneburg, ist Autor und Zeichner von Kinderbüchern und Comics. Für “Das Baumhaus” wurde er 2002 mit dem ICOM-Sonderpreis ausgezeichnet. Als Autor entstanden mit Zeichner Kim Schmidt die Comics “Störtebeker” (Carlsen) und “Kleiner Thor” (Tokyopop). Bei Kibitz sind neben Fortsetzungen von „Kiste“ auch weitere Comics mit Andrew Matthews & Uwe Heischötter („Das unsichtbare Raumschiff“), Kim Schmidt („Gorn Grimm“) und Sascha Wüstefeld („Haus Nr. 8“) erschienen.
Der Illustrator: Uwe Heidschötter
Uwe Heidschötter wurde 1978 in Leverkusen geboren. Seiner Ausbildung zum Animationszeichner ist es zu verdanken, dass Uwe Heidschötters Figuren ungemein lebendig wirken. Sein vielfach preisgekröntes Regiedebüt “Der Kleine und das Biest” ist zugleich sein erstes Projekt als Kinderbuchillustrator (Klett). Unter seiner Regie entstand auch der Animationsfilm “Das Grüffelokind” nach der Buchvorlage von Julia Donaldson und Axel Scheffler. Der Comic “Kiste” erschien im Frühjahr 2013 und ist seine erste Zusammenarbeit mit Patrick Wirbeleit (Szenario).