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Liselotte Zottelwind hat Salzwasser im Haar, ein großes Herz für ihre Mitmenschen und ist immer offen für ein neues Abenteuer rund um den Globus. Ihre Heimat ist Nordfriesland. Dort lebt sie in einem gemütlichen Reetdachhaus mit großem Bauerngarten und baut mit den Nachbarskindern Lene, Mats und Peer Gemüse an. Eines Tages bekommt Liselotte Besuch – weil das Land so flach ist, kann sie ihn schon von weitem sehen und ist ganz aus dem Häuschen: Es ist Nahuel, ein alter Freund aus Chile, der die weite Reise zu ihr auf sich genommen hat.
Neugierig fragen die Kinder Nahuel über seine Herkunft aus. Der Mapuche-Indianer und Liselotte berichten von ihrem Kennenlernen in Chile, von der Landschaft mit Seen und schneebedeckte Vulkanen, aber auch von Erdbeben, einem Ausflug in die Atacama-Wüste und in den Regenwald. Die Kinder lauschen gebannt den Mythen und Sagen, die Nahuel erzählt und erfahren viel über sein Leben und seine Kultur.
Eine Woche lang bleibt der Chilene zu Besuch. Zum Abschied feiern alle gemeinsam ein großes Fest mit Stockbrot und Liselottes geliebtem „Schietwettertee“ auf Mapuche-Art. Sie singen Lieder in verschiedenen Sprachen, und Nahuel lässt sich von den Kindern deutsche Märchen erzählen. Viel zu schnell ist der Tag der Abreise gekommen. Traurig winken Liselotte und die Nachbarskinder Nahuel hinterher. Doch Liselotte weiß: Der nächste Besuch kommt bestimmt.
Weltoffenheit und Nachhaltigkeit
Die Autorin Melina Burmeister hat mit Liselotte Zottelwind eine starke Persönlichkeit geschaffen, eine Frau, die sich nicht verbiegen lässt und fremden Menschen und Kulturen mit Offenheit und Respekt begegnet. Darüber hinaus pflegt sie einen sehr nachhaltigen Lebensstil – mit Hühnern und dem eigenen Anbau von Obst und Gemüse. Aufgrund ihrer herzlichen Art hat die Protagonistin meine Kinder sehr schnell für sich eingenommen. Besonders spannend fanden sie die alten Geschichten von Nahuel, etwa über die Schlangenwesen, die der Sage nach das heutige Chile erschaffen haben sollen.
Die farbenfrohen Illustrationen von Nina Sievers machen Liselottes Abenteuer greifbar und sind in ihrer Form, wie ich finde, einzigartig. Gegen Ende hin hätten wir uns gewünscht, dass sich die Woche, in der Nahuel bei Liselotte bleibt, noch etwas hingezogen hätte. Vielleicht hätte man die Erlebnisse des Chilenen in Nordfriesland noch etwas mehr ausschmücken können. Insgesamt hat uns Liselottes Abenteuer sehr gut gefallen. Auf den letzten Seiten gibt es ein bebildertes Glossar, das die wichtigsten Begriffe aus dem Buch kindgerecht erklärt. Der Leser erfährt zum Beispiel, was eine Klöntür, ein Picaflor oder eine Ruka ist.
Übrigens: Die Autorin hat in einem sehr lesenswerten Interview der taz verraten, dass in Liselotte Zottelwind viel Autobiographisches steckt. So ist Melina Burmeister wie ihre Protagonistin in Nordfriesland geboren, hatte aber schon immer den Drang zu Reisen – auch nach Chile. Die Autorin schrieb uns zu ihrem Werk: „Liselotte Zottelwind ist ein liebevoller Mix aus Abenteuergeschichte und Sachbuch, gespickt mit Werten wie Weltoffenheit, Nachhaltigkeit und Feminismus.“
Ein rundum nachhaltiges Buch-Konzept
Bei Liselotte Zottelwind passt das Gesamtpaket: Das Buch wurde durch Crowdfunding finanziert und im Januar 2019 im Weltfreund Verlag herausgebracht, den Melina Burmeister und Nina Sievers selbst gegründet haben. Gedruckt wurde bei der UmweltDruckerei, klimaneutral auf 100 Prozent Recyclingpapier, mit Bio-Farben und unter Bezug von Ökostrom. Mit der Gründung des Weltfreund Verlages möchte die Autorin „einen weiteren Impuls für eine nachhaltige Buchwirtschaft setzen“. Das Geld, mit dem der Verlag arbeitet, wird von der Bank in nachhaltige, ethische Projekte investiert.
Unser Fazit:
Dieses Buch macht Kinder neugierig auf die große, weite Welt und lädt dazu ein, über den Tellerrand zu schauen und sich mit fremden Kulturen zu beschäftigen. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zu mehr Toleranz und Völkerverständigung. Wir sind schon sehr gespannt auf Liselottes nächsten Besuch!
Klappentext:
Die Weltenbummlerin Liselotte Zottelwind ist in ihre Heimat Nordfriesland zurückgekehrt. Dort lebt sie in einem kleinen Reetdachhaus am Deich, baut gemeinsam mit den Nachbarskindern Gemüse an und heißt Menschen aus allen Ländern bei sich willkommen. Als eines Tages überraschend ein alter Freund aus Chile zu Besuch kommt, beginnt für Lene, Mats und Peer eine Entdeckungsreise durch Raum und Zeit. Liselotte und ihr Besuch, Nahuel, nehmen die Kinder in ihren Erzählungen mit ins ferne Chile. Sie durchstreifen Wüsten und Regenwälder, erleben Erdbeben und tauchen ein in die Sagen und Märchen der Mapuche.
Buch-Infos:
Liselotte Zottelwind bekommt Besuch aus Chile
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Text: Melina Burmeister
Illustration: Nina Sievers
Erschienen im Weltfreund Verlag
gebundenes Buch, 32 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren
ISBN: 978-3000611865
Preis: 20 Euro