Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist

„Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist“, Penguin JUNIOR, Foto: Daniela Krause

„Kurz bevor wir einschlafen, beginnen unsere Gedanken ineinanderzufließen wie Ströme, die in einen Ozean münden, auf dem wir allmählich davontreiben.“

Lieblingszitat aus „Hab keine Angst wenn’s dunkel ist“ von Lucinda Riley und Harry Whittaker

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Augen zu und einschlafen, manchmal ist das leichter gesagt als getan. Gibt es doch so viele Eindrücke des Tages, die das kleine Gehirn verarbeiten will. So geht es Ben, der sich nach dem Umzug von der Stadt aufs Land in seinem neuen Kinderzimmer an alles gewöhnen muss. Und als wäre das noch nicht aufregend genug, wacht er mitten in der Nacht von seltsamen Geräuschen auf, und zwei große, leuchtende Augen starren ihn an.

Ben bekommt einen Riesenschreck. Was ist das da draußen vor seinem Fenster? Ist das etwa … ein Monster?! Am nächsten Morgen wacht er auf und hält zunächst alles nur für einen schlechten Traum. Doch auch in der kommenden Nacht wiederholen sich die merkwürdigen Ereignisse. Ben hat so große Angst, dass er wieder zurück möchte, in sein altes zu Hause in der Stadt. So weit weg wie möglich von diesem gruseligen Ding!

„Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist“, Penguin JUNIOR, Foto: Daniela Krause

Traumengel Taluna mischt sich ein

Sein Hilferuf erreicht Taluna, den Traumengel, der über die Träume der Menschen wacht – und somit auch über Bens Träume. Sie macht sich auf den Weg, um dem kleinen Jungen zu helfen. Allerdings muss sie dafür als erstes dem Bauern einen Besuch abstatten, der in dem Haus, in dem Ben nun mit seiner Familie lebt, früher seine Schweine gehalten hat. Er weiß sicher, was zu tun ist.

Während der Bauer tief und fest schläft, nimmt Taluna Kontakt zu ihm auf und erinnert ihn an etwas beziehungsweise jemanden, der in jedem Frühjahr die Scheune aufsucht. Schließlich entpuppt sich das vermeintliche Monsterversteck auf dem Dachboden, das der Bauer gemeinsam mit Ben kontrolliert, als etwas ganz anderes. Was das ist, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden.

Nur so viel: Ein Monster ist es nicht. Vielmehr ist es etwas, worüber Ben am Ende sehr glücklich und erleichtert ist. Und so fügt sich alles zum Guten, und der kleine Junge kann nachts endlich wieder beruhigt schlafen. Die Geräusche und die leuchtenden Augen machen ihm nun keine Angst mehr.

„Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist“, Penguin JUNIOR, Foto: Daniela Krause

Die Sache mit der Angst

Mit „komischen Geräuschen“ oder „unheimlichen Schatten“ wurde ich als zweifache Mama häufiger konfrontiert. Ich habe die Angst ernstgenommen, beiden Kindern erzählt, dass es keine Monster gibt und sie sich nicht fürchten müssen. Wir haben sogar mit der Taschenlampe unter das Bett geleuchtet, um sicherzugehen, dass da kein Monster lauert. Das hat den Kindern Sicherheit gegeben.

Ein kleines Licht

In diesem Kinderbuch wird ganz liebevoll vermittelt, dass unsere Ängste sich oftmals alleine schon durch genaues Hinschauen in Luft auflösen können. So gibt es für die Geräusche meist einen erklärbaren Ursprung. Und gegen die Dunkelheit hilft vielleicht schon ein kleines Nachtlicht. Es kann aber auch der wärmende Gedanke sein, dass es einen Schutzengel wie Taluna gibt, der im Schlaf auf uns aufpasst.

Das sagt die Lütte (6):

Ich weiß, wem die Augen gehören.

Unser Fazit:

Dieses Buch begeistert mit niedlichen Illustrationen und kann wirklich dabei helfen, die Angst vor der Dunkelheit zu überwinden. Von uns gibt es eine klare Vorleseempfehlung.

Buch-Infos:

Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist
Du kannst das Buch über diesen Link bei genialokal bestellen und damit den lokalen Buchhandel unterstützen. 

Titel: Hab keine Angst, wenn’s dunkel ist
Text: Lucinda Riley und Harry Whittaker

Illustratorin: Marie Voigt
Erschienen bei Penguin JUNIOR
gebunden, 64 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren

Preis: 15 Euro
ISBN: 978-3-328-30015-1

Über die Macher:

Dieses Buch ist der Auftakt der Schutzengel-Reihe der irischen Autorin Lucinda Riley und ihres Sohnes Harry Whittaker. Die Bilder stammen von Marie Voigt, die ebenfalls Kinderbücher schreibt und diese auch illustriert.

Alfonso, das macht man nicht!

Buch-Titel: "Alfonso, das macht man nicht!"
„Alfonso, das macht man nicht!“, Daisy Hirst, Aladin Verlag, Foto: Daniela Krause

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Geschwister – sie können nicht ohne- und zeitweise nicht miteinander… Eben noch kuscheln sie auf dem Sofa, im nächsten Moment rangeln sie auf dem Fußboden und schnappen sich gegenseitig die Spielsachen weg. Ein Szenario, das jede Mama oder jeder Papa mit mehreren Kindern kennen dürfte. Und genau um dieses schöne Thema Geschwisterliebe und natürlich Streit und Versöhnung geht es in dem Bilderbuch „Alfonso, das macht man nicht!“ von Daisy Hirst.

Die Hauptfiguren sind Natalie und Alfonso, zwei liebenswert gezeichnete Geschwistermonster. Meistens verstehen sich die beiden richtig gut. Sie spielen zusammen, hecken Blödsinn aus und basteln mit Leidenschaft. Aber manchmal bekritzelt Alfonso Natalies Kunstwerke oder beißt sogar hinein. Als er auf Natalies Lieblingsbuch herumkaut, bringt er das Fass zum Überlaufen. Natalie ist stinksauer. Sie verzieht sich hinter den Sessel und malt ein Bild mit Alfonso in der Hauptrolle. Auf Natalies Zeichnung steht Alfonso ungeschützt in einem Erbsenregen, wilde Tiere stürzen sich auf ihn, und ein Sturm zieht auf. Als Alfonso seiner Schwester ein Versöhnungsangebot macht („Vielleicht können wir dein Buch mit Marmelade kleben?“) hört Natalie gar nicht zu und geht in die Badewanne. Während sie badet, hört sie auf einmal Geräusche, die sie stark an das erinnern, was sie vorher zu Papier gebracht hat. Besorgt steigt sie aus der Wanne und schaut nach ihrem kleinen Bruder. Ist ihre Zeichnung etwa Wirklichkeit geworden?

Am Ende ist alles wieder gut

Sie findet ihn im Wohnzimmer in einem riesigen Chaos sitzend. Alfonso erklärt ihr den wahren Ursprung der Geräusche (möchte ich hier nicht verraten) und dass er alles nur getan habe, um an das Klebeband zu kommen – um Natalies Buch zu reparieren. Er entschuldigt sich aufrichtig bei seiner Schwester. Natalie kann ihm eigentlich gar nicht mehr böse sein und entschuldigt sich ebenfalls, weil sie gemein zu ihm war. Da sagt Alfonso: „Ich hab dein Bild zu Ende gemalt.“ Natalie ist skeptisch. Was wird sie wohl erwarten? Wie wird sie auf die Zeichnung reagieren? Das „neue“ Bild zeigt Natalie und Alfonso, die auf den wilden Tieren durch den Erbsenregen reiten und gemeinsam vor dem Sturm fliehen. Natalie hält schützend einen Regenschirm über ihren kleinen Bruder. Das Bild gefällt Natalie so gut, dass beide zu den Stiften greifen und noch viele tolle Bilder malen – diesmal gemeinsam.

Aus dem Alltag gegriffen

Das Bilderbuch greift eine vertraute Alltagssituation auf. Gerade deshalb ist es bei meinen Kindern sehr beliebt. Der Zugang durch die zwei niedlichen Monster fällt leicht, und die frechen Illustrationen haben an so mancher Stelle für Schmunzler und Lacher gesorgt. Ich persönlich fühlte mich beim Titel als Mama etwas ertappt. Denn ein „das macht man nicht“ ist mir bei meinen Mäusen schon häufiger über die Lippen gerutscht… Eine spannende Frage ist, ob das Buch genauso gut funktionieren würde, wenn Natalie und Alfonso Menschen wären. Lass ich mal so dahingestellt.

Die beiden Geschwistermonster Natalie und Alfonso malen gemeinsam ein Bild.
„Alfonso, das macht man nicht!“, Daisy Hirst, Aladin Verlag

Die Szenen sind auf das Wesentliche reduziert, so dass sich das Buch zum Vorlesen auch schon für kleine Kinder eignet. Es ist allerdings kein Pappbilderbuch, sondern hat normale Seiten und kommt im großen quadratischen Format daher. Besonders entzückt waren die Lütte und der Große von den Bildern, die Alfonso und Natalie zusammen malen: Natalie und Alfonso auf dem Trampolin. Natalie und Alfonso im Heißluftballon (was bei der Kleinen den Wunsch auslöste, auch mal mit einem Heißluftballon zu fahren) und der Hit: Natalie und Alfonso löschen im Feuerwehrauto eine brennende Schnecke!

Unser Fazit:

Eine lustige Lektüre für kleine und große Geschwistermonster – mit ganz viel Herz!

Buch-Infos:

Das Buch ist aktuell nur noch gebraucht erhältlich. Im Jahr 2017 erschien die zweite Auflage. Englischer Originaltitel: „Alphonse, that is not okay to do!“

Text und Illustration: Daisy Hirst, aus dem Englischen von Sophie Birkenstädt
Aladin Verlag
Bilderbuch, 40 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 3 Jahren
Preis: 14,95 Euro
ISBN 978-3848901197

Tschüss, kleines Muffelmonster!

Muffelmonster
„Tschüss, kleines Muffelmonster!“, Arena Verlag, Foto: Daniela Krause

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Moritz wacht von einem lauten Rumsen auf und glaubt zu träumen, als er ein kleines zerzaustes Wesen sieht, das mit voller Wucht gegen seinen Bettpfosten tritt. Das kleine Muffelmonster ist ebenfalls erstaunt, dass Moritz es sehen kann. Denn das verheißt nichts Gutes. Schließlich werden Muffelmonster nur sichtbar, wenn sie furchtbar schlechte Laune haben.

Moritz verspricht, dem Monster zu helfen, wieder gute Laune zu bekommen. Doch alle Vorschläge, die er ihm macht (beispielsweise auf dem Bett hopsen, Purzelbaum schlagen, Fell kraulen, ein Bilderbuch anschauen oder mit seinem Schmusetiger kuscheln und viele andere Ideen) missfallen dem Muffelmonster. „NEIN! NEIN! NEIN! NEIN!“ platzt es wütend aus ihm heraus.

Ratlos und enttäuscht verkriecht sich Moritz in seiner Kuschelecke. Das sieht das Muffelmonster und bekommt Mitleid. Nach und nach setzen sie gemeinsam alle Vorschläge von Moritz um. Mit der Zeit wird das Muffelmonster immer fröhlicher, übermütiger – und blasser – bis es sich am Ende ganz in Luft auflöst. Aber nicht ohne Moritz zu versichern, dass er es bald wiedersehen wird.

Die lebendig illustrierte Geschichte vom Muffelmonster ist aus dem Alltag der Kinder gegriffen – daher können sie sich hervorragend mit dem kleinen Monster und dessen Gefühlen identifizieren. Jeder hat doch mal muffelige Momente. Wie schön ist es da, wenn es jemanden gibt, der die dunklen Wolken wegpusten kann.

Unser Fazit:

Dieses Buch macht Spaß! Ganz nebenbei erfahren Kinder, wie es auf andere wirken kann, wenn sie selber mal kleine Muffelmonster sind.

Klappentext:

Tschüss, Muffelmonster!

Moritz staunt: Eines Morgens sitzt ein motzendes Muffelmonster in seinem Zimmer. Es ist schlecht gelaunt. MÄCHTIG schlecht gelaunt! Ganz klar, dass sich Moritz etwas Tolles ausdenken muss, um die schlechte Laune zu vertreiben – und das muffelige Monster am besten gleich mit! Mit vielen Tipps für gute Laune.

Buch-Infos:


Tschüss, kleines Muffelmonster!
Du kannst das Buch über diesen Link bei genialokal bestellen und damit den lokalen Buchhandel unterstützen. Kaufst du das Buch über den Affiliate Link, erhalte ich eine kleine Provision. Meine Buchtipps sind jedoch frei von Einflussnahme durch Affiliate Partner.

Text: Julia Boehme
Illustration: Franziska Harvey
Arena Verlag
Bilderbuch, 32 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 3 Jahren 
ISBN: 978-3401096063
Preis: 12,99 Euro