Die Not ist groß, einer muss los

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„Die Not ist groß, einer muss los“, Jenna & Bo, Fotos: Daniela Krause

//unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar//

Bei den Pinguinen am Südpol ist die Aufregung groß. Es wird immer wärmer. Das Eis beginnt zu schmelzen. Was ist da los? Kurzerhand wird Pinguin Kalle von seiner Familie auf eine abenteuerliche Reise geschickt. Er soll herausfinden, wie andere Tiere fernab von Eis und Schnee überleben können. Mit einer Eisscholle als Boot macht er sich auf die Seereise nach Afrika.

Auf dem fremden Kontinent lernt er verschiedene Tiere kennen: einen Vogelstrauß, Mia die Giraffe, Zebras, Nashörner, Nilpferde, Elefanten und sogar einen Löwen. Er bestaunt Blumen und Bäume, Dinge, die er zuvor noch nie gesehen hat. Er findet auch heraus, dass es außer Fisch noch andere Nahrung gibt.

Doch die Hitze bekommt Kalle nicht gut. Er sehnt sich schon bald zurück in seine eisige Heimat. Die Scholle ist längst geschmolzen, doch seine neuen Freunde helfen ihm und bauen ein Boot. Am Südpol angekommen, berichtet Kalle den anderen Pinguinen von seinen Erlebnissen. Der Pinguin weiß nun, dass es viele Tiere gibt, die in wärmeren Gegenden leben. Er selbst fühlt sich aber immer noch in der vertrauten Umgebung inmitten von Schnee und Eis am wohlsten.

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(c) Jenna & Bo

Das Buch ist in (mitunter etwas eigenwillig strukturierten) Reimen gehalten, liest sich leicht und unterhaltsam. Vielleicht hätte man die Reise vom Südpol nach Afrika über das Meer noch ein bisschen mehr ausschmücken können. Doch hauptsächlich geht es ja um die Ankunft in Afrika und die Bekanntschaft mit den anderen Tieren. Die Dialoge hierzu sind lustig zu lesen und gleichzeitig informativ.

Die Kinder mögen die im Comic-Stil gezeichneten Tiere, die auch für die Kleinsten schon gut zu erkennen sind. Sie werden zum Mitmachen animiert und können auf einer Dschungelseite die im Dickicht versteckten Tiere suchen. Die Bilder sind aber nicht überladen, sondern angenehm konzentriert auf das Wesentliche. Am Ende des Buches dürfen die Kleinen sogar selbst kreativ werden – auf Extra-Seiten zum Ausmalen.

Unser Fazit:

Ein gut durchdachter Mix aus Vorlese-, Wimmel- und Bilderbuch. Dabei hat das Buch ein ernstes Leitmotiv, das durch den Botschafter „Pinguin Kalle“ kindgerecht vermittelt wird: den Klimawandel.

Klappentext:

Der Pinguin Kalle lebt am Südpol, umgeben von Schnee und Eis, doch diese schöne weiße Welt droht zu schmelzen. Kalle Pinguin wird ausgewählt und auf eine große Reise geschickt, um herauszufinden, wie andere Tiere leben, die nicht vom Eis umgeben sind. Seine Reise führt ihn zu den Tieren nach Afrika. Er freundet sich mit der Giraffe Mia an, die ihm eine ganz neue, eine ganz andere Welt zeigt.

Buch-Infos:

Die Not ist groß, einer muss los
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Jenna & Bo
Nova MD GmbH
Kinderbuch, 32 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 3 Jahren
ISBN: 978-3964431936
Preis: 12 Euro

Der Weihnachtsbaum

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„Der Weihnachtsbaum“, Aladin Verlag, Foto: Daniela Krause

//unbezahlte Werbung/Buch selbst gekauft//

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer kleinen Tanne, die viel zu schnell gepflanzt wurde, und sich deshalb nicht wie die anderen Bäume entwickeln konnte. Als Waldarbeiter die Bäume für den Weihnachtsmarkt schlagen, bleibt die krumme Tanne an einem der anderen Bäume hängen. Ein Händler schenkt das Bäumchen schließlich einem Jungen, weil es wohl sonst weggeworfen worden wäre. Der Junge nimmt es mit an den Fluss. Unterwegs findet er im Müll einen Karton, in den er die Tanne mit etwas Sand einpflanzt.

Auch der Junge selbst wohnt in einem Karton unter einer Eisenbahnbrücke. Als er von einem Passanten eine Münze bekommt, investiert er das Geld in Kerzen und Zündhölzer, um das Bäumchen zu schmücken. Schon bald versammeln sich immer mehr Menschen um den Baum, neben dem ein Straßenmusikant seine Lieder spielt. Eine wunderbar warme Stimmung macht sich breit. Der Junge erlebt Dank des Bäumchens ein wunderschönes Weihnachtsfest. Doch im Januar zieht er weiter und lässt das inzwischen schon sehr vertrocknete Gestrüpp zurück.

Ein Straßenfeger sammelt es ein. Weil er merkt, dass noch Leben in der Tanne ist, pflanzt er sie heimlich in den Park. Einige Jahre später ist aus dem kleinen, krummen Tännchen ein stolzer Baum geworden, an dem Menschen und Tiere ihre Freude haben.

„Der Weihnachtsbaum“ ist keine klassische Weihnachtsgeschichte. Sie tanzt vielmehr wohltuend aus der Reihe. Denn es ist nicht nur die Geschichte eines Bäumchens, das keiner haben will, das dann aber mit Hilfe eines kleinen Jungen über sich hinauswächst, sondern auch die Geschichte eines Jungen, der obdachlos ist und keine Familie hat – was dem Leser und Zuhörer erst nach und nach bewusst wird. Der Baum schenkt dem Kind einen kurzen Moment des Glücks und der Geborgenheit. Wie es dem Jungen nach dem Weihnachtsfest ergeht, lässt die Autorin offen.

Das Buch berührt und bleibt im Gedächtnis. Es lädt zum Innehalten ein und beleuchtet Weihnachten als Fest der Liebe und des Beisammenseins. Die leuchtenden, warmen Bilder vom Emily Sutton unterstreichen diese Botschaft.

Vielleicht bietet das Buch auch eine gute Gelegenheit, um mit dem Kind das erste Mal über Armut zu sprechen, weil es eben Menschen gibt, die Weihnachten nicht unter dem geschmückten Tannenbaum mit schönen Geschenken verbringen können. Gemeinsam könntet ihr überlegen, wie man diesen Menschen zum Fest eine Freude machen kann: Stichwort „Weihnachten im Schuhkarton“, „umgekehrter Adventskalender“ oder andere wohltätige Aktionen.

Unser Fazit:

Eine magische Geschichte, die auf den wahren Sinn von Weihnachten hinweist.

Klappentext:

Es ist schon spät am Heiligabend. Alle Weihnachtsbäume sind verkauft – bis auf eine kleine Tanne. „Wie mickerig ich doch bin“, denkt sie. Aber da kommt ein Junge in den Laden, den es überhaupt nicht stört, dass die Tanne nicht so groß und schlank gewachsen ist wie die anderen.

Buch-Infos:

Der Weihnachtsbaum
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Text: Delia Huddy
Illustration: Emily Sutton
Aladin Verlag
Kinderbuch, 28 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren
ISBN: 978-3848901005
Preis: 14,90 Euro

Quirli, der Wetterfrosch

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„Quirli, der Wetterfrosch“, JuLa Verlag, Foto: Daniela Krause

//unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar//

Quirli ist ein Frosch, aber er ist kein gewöhnlicher Feld-Wald- und Wiesen-Frosch. Sein Schicksal ist es, in einer Wetterstation mit vielen anderen Fröschen ein einsames Dasein in einem viel zu engen Glas zu fristen und den Menschen durch seine Position auf der Leiter das Wetter anzuzeigen. Quirli ist sehr unglücklich. Doch eines Tages erzählt ihm sein Ururgroßvater von Teichen und blühenden Wiesen.

Der kleine Frosch fasst einen gewagten Entschluss: Er muss zu diesem Ort, koste es, was es wolle. Eines Tages gelingt dem klugen Frosch tatsächlich die Flucht aus der Wetterstation, und er purzelt hinein in eine ihm völlig fremde Welt voller Abenteuer und Gefahren, aber auch schöner Eindrücke.

Auf seiner Reise begegnet er vielen Tieren, die ihm helfen, seinen Weg unbeirrt weiterzugehen. In Eidechse Konrad findet er einen echten Freund, dem er sogar seine Badehose schenkt (in der Wetterfroschstation dürfen Frösche nur mit Badehose baden, Schwimmen hat der kleine Frosch dort nie gelernt).

Quirli genießt seine Freiheit. Und schließlich findet er endlich den Ort, von dem sein Ururgroßvater ihm so viel erzählt hat. Doch wie werden die anderen Frösche reagieren? Werden sie einen Frosch in ihrer Mitte dulden, der nicht schwimmen kann? Und ist es wirklich sein neues Zuhause, so wie Quirli es sich erträumt hat?

Der Autorin Claudia Lasaroff ist mit Quirli eine unterhaltsame, oft auch spannende und zum Nachdenken anregende Geschichte gelungen, die mit liebevollen Malereien zum Leben erweckt wird. Es empfiehlt sich, das Buch in Etappen zu lesen, da es recht lang ist und auch einige für Kinder erklärungsbedürftige Begriffe enthält. Uns hat die Geschichte dazu angeregt, uns näher mit der Entwicklung des Tieres zu beschäftigen – von der Kaulquappe bis zum „fertigen“ Frosch.

Um Quirli in die Welt hinauszutragen, hat Lasaroff in der Schweiz ihren eigenen kleinen Verlag gegründet. Inzwischen ist mit „Quirli, der Leuchtfrosch“ der zweite Band erschienen, der auf der Wiener Buchmesse vorgestellt wurde. Quirli ist laut Claudia Lasaroff auf den ersten Blick ein Kinderbuch – auf den zweiten eine Geschichte vom Überwinden aller Hindernisse, die auch Erwachsene beim Lesen berühren möchte.

Unser Fazit:

Die Geschichte von Quirli macht Mut, an sich selbst zu glauben und seine Träume nicht aus dem Blick zu verlieren. Nicht nur für Kinder (vor-)lesenwert.

Klappentext:

Quirli ist ein kleiner Frosch, der in einer Wetterfroschstation geboren wird. Sein Leben dort ist eigentlich vorherbestimmt. Doch als sein Ururgroßvater ihm eines Tages erzählt, wo seine Familie wirklich herkommt, hat Quirli nur noch einen Wunsch. Er möchte an diesen Ort gelangen. Um jeden Preis! Bald kann er an nichts anderes mehr denken.

Wie Quirli es schafft, aus der Wetterstation zu fliehen und welche Abenteuer er unterwegs bestehen muss, bis sich endlich sein Traum von der Freiheit erfüllt, davon handelt dieses Buch.

Aber das ist noch nicht alles. Auf Quirli warten bald neue Mutproben. Und ihr könnt ihn dabei begleiten.

Buch-Infos:

Quirli, der Wetterfrosch
Text: Claudia Lasaroff
Illustration: Claudia Lasaroff und Jutta Maurer
JuLa Verlag
Bilderbuch, 52 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 6 Jahren
ISBN: 978-3906859002
Preis: 17,40 Euro